Heft 260

Horst M. Schellhaaß:

Individualisierung der Medien – Wettbewerbsstrategien für die Sicherung der Meinungsvielfalt,

Köln, im Juli 2009, ISBN 978-3-938933-64-0

17 S., Schutzgebühr 7,00 €

 

Beim vorliegenden Arbeitspapier von Prof. Dr. Horst M. Schellhaaß handelt es sich um die überarbeitete Fassung eines Referates, das der Autor, Direktor des Instituts für Rundfunkökonomie, auf der Tagung „Die Individualisierung der Medien − Herausforderungen und Chancen“ des Instituts für Rundfunkökonomie am 15. Januar 2009 in Köln vorgetragen hat. 

Folgende wettbewerbsstrategischen Fragen für die Sicherung der Meinungsvielfalt werden in dieser Arbeit erörtert: „Inwieweit übernimmt die größere marktmäßige Programmvielfalt Aufgaben, die in den Zeiten eines knappen Frequenzspektrums dem öffentlichen-rechtlichen Programmauftrag zugerechnet worden sind? (…) Wie ist die verfassungsrechtliche Programmvielfalt zu realisieren, wenn die Individuen zunehmend die ihren Präferenzen entsprechenden Programme nachfragen können?“ Wie kann „der öffentlich-rechtliche Rundfunk angesichts enger Substitute seine Kundenbasis sichern“? 

Das Fazit des Autors: „Aus strategischer Sicht ist es für die öffentlich-rechtlichen Rundfunksender empfehlenswert, ihre Rolle als Vehikel zur sozialen Kommunikation auszubauen. Damit realisieren sie ihre Wettbewerbsvorteile im Vergleich zu anderen Medien. Meinungsbildung im Rahmen der sozialen Kommunikation setzt voraus, dass die Gesprächsteilnehmer mit unterschiedlichen Ausgangsmeinungen antreten. Hier ist der entscheidende Wettbewerbsvorteil des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu sehen: Die Interpretation des öffentlich-rechtlichen Programmauftrags im Sinne der Sozialisation erfordert, dass neben den Standpunkten der jeweiligen Interessenvertreter auch eine gesamtwirtschaftliche Abwägung des Sachverhaltes erfolgt. Damit erhalten die Zuschauer eine bessere Vorbereitung für die soziale Kommunikation; zugleich wird damit aber auch die Basis für die Sicherung der Meinungsvielfalt gelegt. Individualisierung der Medien und Sicherung der Meinungsvielfalt sind deshalb kein Gegensatz.“

Inhaltsverzeichnis:

A. Problemstellung
B. Minderheitenprogramme als Bestandteil der Meinungsvielfalt
C. Sozialisation als Bestandteil der Meinungsvielfalt
D. Strategie für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk
E. Schluss